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Im Innenministerium schützt man sich mit Alu-Folie vor der RFID-Technologie PDF Drucken E-Mail

Alle neuen deutschen Reisepässe enthaltenen einen digitalen RFID-Chip, auf dem die biometrischen Daten des Bürgers gespeichert sind. Viele Mitarbeiter des Innenministeriums trauen dieser Technologie nicht- und schützen sich ...

In der Werbung des Innenministeriums wurde der neue Reisyepass als "absolut fälschungssicher" und in Hinblick auf die Datensicherheit völlig unproblematisch dargestellt. Schon im August 2006 kam dann der GAU: Auf der amerikanischen Sicherheits-Fachmesse „Black Hat Conferenz“ führte ein deutscher Wissenschaftler vor, wie leicht der neue deutsche Reisepass mit den personenbezogenen  Daten auf dem RFID-Chip ausgelesen und missbräuchlich verwendet werden kann. Lukas Grünwald, Geschäftsführer der „DN-Systems Enterprise Internet Solution“ aus Hildesheim führte vor, wie die auf den RFID-Chips hinterlegten Daten kopiert und in ein anderes elektronisches Ausweisdokument eingelesen werden können.

 

Im Branchenmagazin Wired erklärte er dann, die RFID-Pässe seien reine  Geldverschwendung, weil sie die Sicherheit nicht erhöhen. Er will nach eigenen Angaben zwei Wochen gebraucht haben, um die angeblich fälschungssicheren Ausweise zu hacken und herauszufinden, wie sich die elektronischen Daten eines RFID-Passes auslesen, klonen und auf einen anderen Chip übertragen lassen. Die Daten seien auf beliebige Smartcards übertragbar, die dann z.B. als  Zutrittsberechtigung benutzt werden können. Im Bundesinnenministerium hat man die Darstellung offenkundig geprüft und für realistisch befunden. Denn dort kursiert derzeit eine Alufolie, mit der man sich gegen das Auslesen des RFID-Chips im Reisepass schützen kann. Die Folie scheint eine echte Marktlücke zu sein, im Internet wird sie für 6 Euro vertrieben.

 

 

Abgeschirmt von der kräftigen Metallfolie kann der RFID-Chip eines Reisepasses angeblich nicht mehr angefunkt und ausgelesen werden. Gute Exportchancen hat die Folie nun wohl auch in die Niederlande und nach Österreich. Weil die Verschlüsselung der biometrischen Daten nicht gut war, konnte in den Niederlanden schon der erste RFID-Pass  gehackt werden, die österreichische E-Pass-Lösung kämpft mit ähnlichen Schwierigkeiten.